Wolfgang Skischally: Warum geerdete Schutzsysteme zuverlässiger wirken

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Ob Netzabschalter, Abschirmfarbe oder metallisches Vlies – die Wirkung dieser Produkte hängt entscheidend davon ab, ob sie korrekt geerdet sind. Wolfgang Skischally, erfahrener Berater für baubiologische Messtechnik, beobachtet in der Praxis häufig falsch installierte oder gar nicht angeschlossene Schutzsysteme. Das Problem: Statt Felder abzuleiten, können sie sich im Raum aufbauen und zu zusätzlichen Belastungen führen. Der Beitrag erläutert die physikalischen Grundlagen, stellt gängige Anwendungen vor und gibt Hinweise, wie Erdung sachgerecht realisiert wird – für wirklich funktionierende Feldreduktion.

Was bedeutet Erdung im Kontext elektromagnetischer Schutzsysteme?

Erdung bezeichnet die leitfähige Verbindung eines Bauteils mit dem Erdpotenzial – meist über einen Schutzleiter, der die elektrischen Ströme gefahrlos ableitet. In der Elektrotechnik dient die Erdung vor allem dem Personenschutz. In der Baubiologie hat sie jedoch eine weitere Funktion: Sie sorgt dafür, dass elektrische Felder nicht aufgeladen oder reflektiert, sondern gezielt abgeleitet werden. Gerade bei Abschirmprodukten wie Farben, Vliesen oder Geweben besteht das Material oft aus leitfähigen Fasern oder Metallpartikeln. Diese Bauteile wirken wie eine Antenne: Sie ziehen elektrische Felder an und müssen sie kontrolliert an die Erde abgeben. Ist keine Erdung vorhanden, staut sich die Spannung – und es entstehen sogenannte „Körperspannungserhöhungen“ in unmittelbarer Nähe des Schutzmaterials.

Eine funktionierende Erdung verhindert diesen Effekt. Sie entkoppelt den Raum aktiv vom elektrischen Feld – und schafft so eine Umgebung mit deutlich reduzierter Feldbelastung, insbesondere in sensiblen Zonen wie Schlafplätzen, Kinderzimmern oder Therapieeinrichtungen.

Physikalische Grundlagen: Warum Felder nicht einfach verschwinden

Elektromagnetische Felder lassen sich nicht einfach „blockieren“. Sie können absorbiert, reflektiert oder abgeleitet werden – je nach Frequenzbereich und Material. Für niederfrequente elektrische Felder (zum Beispiel aus Stromleitungen) sind leitfähige Materialien geeignet, die mit demErdpotenzial verbunden sind. Hierzu zählen:

  • Abschirmfarben mit Graphitanteil
  • Metallisch beschichtete Tapeten oder Vliese
  • Kupfer- oder Edelstahlgewebe
  • Abschirmmatten unter Betten oder Teppichen

Diese Materialien müssen vollständig mit einer geeigneten Erdungsleitung verbunden sein – entweder direkt mit der Gebäudeinstallation oder über geprüfte Zwischenlösungen, wie spezielle Erdungsanschlüsse oder Zwischenstecker mit Potentialausgleich.

Wolfgang Skischally weist darauf hin, dass die Erdung nicht nur vorhanden, sondern auch elektrisch wirksam sein muss. Eine optisch korrekt verlegte Leitung reicht nicht, wenn der Schutzleiter nicht durchgängig verbunden oder das Material punktuell unterbrochen ist.

Wolfgang Skischally über typische Fehlerquellen bei der Erdung

Wolfgang Skischally über typische Fehlerquellen bei der Erdung

In der Praxis beobachtet Wolfgang Skischally immer wieder dieselben Schwachstellen bei vermeintlich „geschützten“ Räumen:

  1. Abschirmfarbe ohne Erdung: Besonders beliebt bei DIY-Projekten. Die Farbe wird aufgebracht, aber nicht angeschlossen – dadurch entsteht ein „geladener Käfig“ statt einer Schutzschicht.
  2. Ungeeignete Anschlussstellen: Anschluss an Steckdosen ohne Erdung oder an Metallteile, die keine Verbindung zum Erdpotential haben.
  3. Verwendung falscher Materialien: Nicht jede „leitfähige“ Farbe oder jedes Vlies eignet sich zur Schutzerdung. Es braucht Produkte mit geprüfter Ableitfähigkeit.
  4. Punktuelle Anwendung ohne Flächenbezug: Kleine Matten oder Abschnitte können die Belastung sogar erhöhen, wenn sie Felder umlenken und auf den Körper fokussieren.
  5. Fehlende Nachmessung: Ohne Kontrolle bleibt unklar, ob die Schutzwirkung wirklich erreicht wurde – Messungen vor und nach der Erdung sind unverzichtbar.

Diese Fehler lassen sich vermeiden, wenn der Einbau durch Fachleute erfolgt oder zumindest mit baubiologischer Beratung begleitet wird. Wichtig: Auch nach Jahren kann eine Erdung defekt sein – etwa durch Korrosion, bauliche Veränderungen oder beschädigte Klemmen. Daher empfiehlt sich eine regelmäßige Prüfung.

Schutzkonzepte mit Erdung – wo sie sinnvoll sind

Nicht jede Situation erfordert Abschirmung – doch wenn sie notwendig ist, sollte sie durchdacht und systemisch geplant werden. Geerdete Schutzsysteme sind besonders empfehlenswert in:

  • Schlafzimmern: Hier zählt jede Stunde unbelasteter Regeneration.
  • Kinderzimmern: Besonders bei empfindlichen Kindern oder Säuglingen.
  • Behandlungsräumen: In Therapiezonen oder Wellnessbereichen, in denen Entspannung gefördert werden soll.
  • Räumen mit hoher Technisierung: Etwa Büros mit vielen Geräten oder Homeoffices.
  • Mobilen Anwendungen: Auch in Tiny Houses, Wohnmobilen oder Booten kann Erdung umgesetzt werden – zum Beispiel über lokale Erdspieße.

Ein gelungenes Beispiel für eine konsequente Umsetzung solcher Konzepte ist Wellness Sanofit Widnau. Dort werden geerdete Wand- und Bodenabschirmungen in Schlaflounges, Therapieräumen und sensiblen Zonen eingesetzt. Ergänzt wird dies durch strahlungsarme Beleuchtung, abgeschirmte Verkabelung und bewusste Vermeidung von Funktechnik in Ruhebereichen.

Elemente eines funktionierenden Erdungskonzepts

  1. Abschirmmaterialien mit geprüfter Leitfähigkeit verwenden
  2. Erdung fachgerecht über Schutzleiter oder Potentialausgleich durchführen
  3. Materialien durchgängig verlegen – Unterbrechungen vermeiden
  4. Messung der Ableitfähigkeit vor Inbetriebnahme
  5. Regelmäßige Kontrolle auf mechanische oder elektrische Defekte
  6. Nicht kombinieren mit funkbasierten Geräten in unmittelbarer Nähe
  7. Nach Möglichkeit in Gesamtkonzept integrieren (Boden, Wand, Möbel)

Diese Maßnahmen bilden die Basis für nachhaltig wirksame Schutzsysteme und sorgen dafür, dass Investitionen auch langfristig den gewünschten Effekt haben.

Erdung und baubiologische Standards

Die Bedeutung von Erdung ist auch in den baubiologischen Richtlinien wie der SBM-2015 klar definiert: Ohne wirksame Ableitung ist keine vollwertige Reduktion niederfrequenter elektrischer Felder möglich. In der Bewertung ist messbar, dass eine korrekt geerdete Fläche die elektrische Feldstärke auf nahezu Null senken kann – ein Effekt, der sofort spürbar und reproduzierbar ist.

Gerade für sensible Personen – etwa Menschen mit Elektrosensibilität, chronischen Schlafstörungen oder erhöhtem Stresslevel – kann das ein entscheidender Unterschied sein. Deshalb empfiehlt auch Wellness Sanofit GmbH, bei baulichen Maßnahmen zur Raumoptimierung die Erdung immer mitzudenken – nicht als Zusatz, sondern als integralen Bestandteil.

Wellness, Wirkung, Wissenschaft: Ein Dreiklang mit Potenzial

In hochwertigen Wellnessangeboten wird längst nicht mehr nur auf Atmosphäre geachtet – sondern auch auf bauliche Gesundheitsfaktoren. Anbieter wie Wellness SanoFit Elektrosmog kombinieren architektonisches Design mit technischer Prävention. Dabei spielen geerdete Schutzsysteme eine tragende Rolle: in Ruhebereichen, Ruheräumen, Meditationszonen und sensiblen Behandlungsplätzen.

Dort, wo Menschen loslassen und neue Energie tanken sollen, ist ein unbelastetes Umfeld keine Option – sondern Voraussetzung. Ob als Wandfarbe, als Bodenlage oder als raumumschließendes Konzept: Geerdete Systeme liefern genau das Maß an Reduktion, das Menschen in diesen Situationen spüren können – auch ohne technische Vorkenntnisse.

Sicherheit entsteht durch System – nicht durch Einzelmaßnahme– Wolfgang Skischally

Erdung ist kein Detail – sie ist ein zentrales Element jeder wirksamen Schutzmaßnahme gegen Elektrosmog. Wer sie vergisst oder falsch einsetzt, riskiert nicht nur die Wirkungslosigkeit der Produkte, sondern unter Umständen sogar eine Verschlechterung der Situation. Fachgerecht installiert, messtechnisch überprüft und dauerhaft gewartet, schafft Erdung die Grundlage für störungsfreies Wohnen, Arbeiten und Erholen.

Wolfgang Skischally appelliert deshalb an Fachplaner, Handwerker und Privatpersonen gleichermaßen, Erdung nicht als nachträgliches Extra zu betrachten – sondern als grundlegende Voraussetzung jeder seriösen baubiologischen Maßnahme.

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Lara Meier
Lara Meier

Lara Meier lebt in Zürich und interessiert sich für gesellschaftliche Entwicklungen. Sie schreibt über Themen wie Zusammenleben, Integration und den Alltag in der Schweiz.